Windhose in Küllstedt am 19.07.1966

Auszug aus der Chronik des damaligen Ortschronisten Alfons König

Was ist eine Windhose?

Eine Windhose ist eine Großtrombe über Land. In Anlehnung an den US-amerikanischen Standard spricht man auch von einem Tornado. Ein Tornado ein kleinräumiger, schlauchförmiger und sehr intensiver Wirbelsturm, der fast immer im Zusammenhang mit kräftigen Gewitterzellen auftritt.

Bei Bodenkontakt kann eine Windhose bzw. ein Tornado große Schäden anrichten. Hinsichtlich der physikalischen Entstehungsursache unterscheidet man Superzellen- und Nichtsuperzellentornados. Superzellentornados erreichen im allgemeinen etwas höhere Intensitäten als Nicht-Superzellentornados, Ausnahmen bestätigen hier jedoch die Regel.

Über Deutschland treten Windhosen im Vergleich zu bestimmten Regionen in den USA recht selten auf. In hochfrequenzierten Jahren werden in Deutschland 20 bis 30 Tornados beobachtet.

Diese Bilder stammen vom 12.06 2002 aus Sachsen Anhalt :

 


Unsere Windhose entstand am 19.07.1966 etwa bei Schröterode beim Mühlhäuser Forstberg und endete am Ershäuser Fenster.

Am Bahnhof Küllstedt wurde ein Schaden durch einen Güterwagen verursacht.
Der Wagen entgleiste und knickte einen Mast um. Der Güterwagon wurde durch den Wind ins Rollen gebracht, fuhr auf die angebrachte Gleißsperre und beim entgleisen brach er den Masten mit um.

 

 

Weitere Bilder :

Alter Friedhof: durch die vom Wind entwurzelten Bäume wurden die Gebeine der dort beerdigten Personen an die Oberfläche gerissen.

Die durch den Umsturz des Kirchturms abgebrochene Kugel mit samt dem Inhalt wurde angeblich gemaust.

Im Küllstedter Grund wurden von den 5 Linden 2 entwurzelt, wobei eine genau auf das Zelt von Urlaubern aus Dresden viel. Glücklicherweise befanden sich diese mit Ihrem Trabbi zum Einkaufen in Dingelstädt.

Gesamtschaden:

1,4 Millionen Schaden
80% der Häuser beschädigt
100000 Aufbaustunden
130 Handwerker an Aufbau beteiligt
520 m² Fensterglas
350 m² Drahtglas
135000 Dachziegel
300000 Ziegelsteinen
3000m Dachrinne
100 m³ Holz
3000 m² Wellasbest
8700 m²wurden neu eingedeckt
250 Essenportionen wurden ausgegeben
Kosten für den Turm 133000 M

Turmhöhe vorher 44,63 m, nachher ca. 40 m
Kreuz 3,50 m

Am 20.10. 1969 wurde der letzte Rest des Gerüstes von der PGH Deuna abgebaut.
Damit war der Neubau des Küllstedter Kirchturmes abgeschlossen.